Zwar nannte man die Haradrim die „Schüler des dunklen Herren“, vieles von dem z.T. veralteten Gedankengut Saurons und seiner Schergen wurde aber weiterentwickelt, ebenso entwickelten die Haradrim auf der Grundlage eigener Forschungen viele neue, gewagte Konzepte.
Die haradrische Wissenschaft erlebte Anfang des Dritten Zeitalters eine Blütezeit, zumal der dunkle Herr damals die Gelehrten kräftig unterstützte. Vor allem in den Bereichen der Medizin, Mathematik, Geographie und Geschichte entwickelten die Haradrim durchaus beachtenswerte Erfolge. Doch auch die weniger beachteten; dafür für die einfache Bevölkerung wesentlich wichtigeren Dinge; wie der Entwicklung technischer Hilfsmittel (besonders auf dem Gebiet der Be- und Entwässerung) gereichten den Gelehrten zur Ehre.
Sie erfanden diverse Methoden um einen gleichmäßigen Wasserstand und Wasserfluss zu regulieren, auch schufen sie ein Astrolabium.

Technologischer Fortschritt betraf auch andere Industrien; so z.B. neue Destillationsmethoden zur Herstellung ätherischer Öle. Seife gab und gibt es zu kosmetischen und medizinischen Zwecken, selbst die Glasbläserei kennt mehrere Emailletechniken.
Die Papierherstellung ist allgemein üblich doch der kursive Charakter der haradrischen Schrift zwingt die Menschen dazu handgeschriebene Kopien anzufertigen.
Ausgeprägtes chemisches Wissen hingegen erlaubt die Herstellung neuer Textilfarben, Glasuren und Metall-Legierungen

Der tiefe Glaube an Zair (wenn auch lange im Verborgenen gehalten) und der Notwendigkeit der Bestimmung von optimalen Ort und Zeitpunkt des Gebets führte auch zur Entwicklung exakter Mondkalender und Sternkarten. Da genaue Chronometer fehlten lösten die Geographen das Problem der Ländermessung durch den Vergleich der Mondphasen in verschiedenen Erdteilen. Ihre Resultate waren in Anbetracht dieser einfachen Methoden erstaunlich genau.

Auf dem Gebiet der reinen Mathematik übersetzten die Haradrim auch mathematische Abhandlungen der Ostlinge und übernahmen deren Ziffer Null.


Die bemerkenswertesten Fortschritte wurden im haradrischen Reich auf dem Gebiet der Medizin gemacht und kamen durch empirische Beobachtungen zustande.
So führte z.B. das Interesse der Haradrim an der Optik zu verbesserten Kenntnissen der Funktion des Auges, psychologische Störungen sah man nicht als mentale Krankheiten oder dem Einfluss böser Geister unterlegen an, sondern als körperliche Schwäche.
Ähnliche Fortschritte machten sie auch beim Verständnis der Natur ansteckender Krankheiten.

Andererseits überlebten in vielen Gegenden primitivere Glaubensformen.
Vor allem die arme Landbevölkerung misst Glücksbringern etc. magische Bedeutung zu.
Im Süden Harad-Waiths zum Beispiel glaubt man an die Heilkraft von Rindern.
So opfern Familien eines Kranken eine Kuh und verteilen deren Blut zur religiösen Reinigung auf der Brust des Kranken.

Im Gegensatz zu diesem primitiven Glauben entwickelten die Haradrim aber auch die Kunst der selektiven Viehzucht. Die Veterinärmedizin der Haradrim ist so hoch entwickelt wie sonst kaum in Mittelerde.


 


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